„Wir danken Gott für euch Sternsinger“

Sternsingerdank-Gottesdienst mit Bischof Wilmer fand gestern im Hildesheimer Dom statt

Der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ hat am gestrigen Samstagnachmittag mit Sternsingerinnen und Sternsingern aus vielen Orten der Diözese den traditionellen Sternsingerdank-Gottesdienst gefeiert. Rund 350 als Heilige Drei Könige festlich verkleidete Kinder und Jugendliche sowie deren Begleiterinnen und Begleiter waren dafür in den Hildesheimer Dom gekommen.

 

„Es ist großartig, dass ihr da seid“, rief Wilmer den Kindern und Jugendlichen zu, „wir sind heute hier, um Gott für euch zu danken.“ Der Bischof lobte die kleinen Majestäten für ihren Einsatz als Sternsinger, die zu Jahresbeginn in Städten und Dörfern mit Liedern die frohe Botschaft von der Geburt Jesu Christi verkündet und Spenden für Gleichaltrige in Not gesammelt hatten.

Bischof Wilmer erzählte von einer Begegnung mit älteren Menschen in einem Hildesheimer Krankenhaus, die Tränen in den Augen gehabt hätten, weil Sternsinger zu ihnen gekommen waren und für sie gesungen hatten.

In seiner Ansprache ging der Bischof auf die Lesung aus dem Matthäus-Evangelium ein, in der vom Rangstreit der Jünger berichtet wird (Mt 18,1-5), die Jesus fragen, wer im Himmelreich der Größte sei. Daraufhin antwortet Jesus ihnen: „Amen, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nicht in das Himmelreich hineinkommen. Wer sich so klein macht wie dieses Kind, der ist im Himmelreich der Größte. Und wer ein solches Kind in meinem Namen aufnimmt, der nimmt mich auf.“

Wilmer betonte, Jesus habe die Kinder nicht ohne Grund in die Mitte gestellt: „Kinder können unglaublich staunen und fragen: Wieso? Warum?“ Erwachsene hingegen würden manchmal vergessen, sich zu fragen, warum sie etwas tun und ob das Sinn macht. Der Bischof rief die Erwachsenen dazu auf, sich in ihrem Handeln zu hinterfragen, Kindern in Not zu helfen und das Staunen nicht zu verlernen.

Die Heiligen Drei Könige seien wie die Kinder gewesen, als sie den neugeborenen Jesus in der Krippe sahen. „Sie haben darüber gestaunt, dass Gott uns liebt, dass es eine Zukunft gibt, dass wir hoffen dürfen.“ Erwachsene, die so staunen könnten, seien wie die Sterndeuter Bethlehems.

Der Bischof sowie die anwesenden Priester und Diakone spendeten den Sternsingern und allen weiteren Besucherinnen und Besuchern zum Ende des Gottesdienstes auf Wunsch einen persönlichen Segen.

Zu der Sternsingerdank-Aktion hatten der Diözesanverband Hildesheim des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und Bischof Wilmer eingeladen - erstmals wieder nach einer Zwangspause in den Jahren 2021 und 2022 aufgrund der Corona-Pandemie. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von Domkantor Michael Čulo und dem Ensemble Alcantara. Nach der Andacht gab es für die Sternsinger und ihre Begleitpersonen einen kleinen Imbiss und heiße Getränke auf dem Domhof.

Die Dankesfeier wird seit 1997 für alle Sternsinger im Bistum Hildesheim im Dom nach Abschluss der Aktion im Januar gefeiert. Zum Gelingen der Veranstaltung trugen mehrere dutzend hauptberufliche und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer bei, etwa von katholischen Jugendverbänden und den Maltesern.

Vor der Bischofskirche stand auch das Sternsinger-Mobil des Kindermissionswerks „Die Sternsinger“. Die Mitarbeitenden des Kinderhilfswerkes informierten über ihre Arbeit und boten Mitmach-Aktionen an. Weltweit unterstützen die Sternsinger Projekte für arme Kinder, auch in Indonesien, dem Beispielland der diesjährigen Aktion.